Live-Review! Broilers 9.6. München, Olympiahalle

Momentan steigt in München ja gerade der große Rammstein-Rummel, aber es gibt noch mehr Musik in der bayerischen Landeshauptstadt. So steigt am Freitag in der Olympiahalle die große Punkrock-Sause mit den Broilers und die hat es wirklich in sich.

2022_broilers-live_pressefoto_credit_stefan_kuback_1.jpeg

Schon der Auftakt mit The Menzingers aus Philadelphia ist vielversprechend. Die Punkrocker haben tatsächlich eine Menge hitverdächtige Melodien am Start und hauen einen Gassenhauer nach dem anderen in die gut gefüllte Halle. Vor allem die Arena ist richtig voll, wenn auch der Sound der Amerikaner hier nur bedingt zündet.

Die Broilers hingegen zünden dann sofort. Nachdem das Punk- und Partyvolk mit Hardcoreklassikern wie „Gotta Go“ von Agnostic Front und Punkevergreens wie „If The Kids Are United“ von Sham 69 vom Band gut vorgeheizt wurde, kommt endlich DIE Band aus Düsseldorf auf die Bühne. Die Truppe um Sänger und Gitarrist Sammy Amara, der schon nach wenigen Songs schweißgebadet ist, legt auch sofort zünftig und zackig los und gibt über zwei Stunden Gas und keine Ruhe. Wenn auch zwischendurch mal etwas emotionalere vermeintlich ruhigere Songs wie „Nach Hause kommen / Zurück zu mir“ und „Ihr da oben“ zum Einsatz kommen. Wobei auch diese gewaltig Power, Pathos und Punk haben.

Einen zusätzlichen Boost gibt es immer wieder, wenn die Bläser zum Einsatz kommen. Posaune und Co. tragen den Ska-Elementen im Sound der Broilers Rechnung und setze starke Akzente.

Aber nicht nur die Ska-Vorliebe der Broilers kommt durch, auch der Oi-Vergangenheit wird mit einem Medley alter Hits Tribut gezollt.

Die Stimmung ist durchwegs großartig und die Broilers können heute nichts falsch machen. Tun sie ja auch nicht und spielen zwischendurch zum Spaß auch mal „Jump“ von Van Halen oder „Walking On Sunshine“ von Katrina and the Waves an und die Massen gehen begeistert mit.

Eigene Clasics wie das schmissige „Meine Sache“ oder das kultige „Held in unsere Mitte“ sorgen für noch mehr Euphorie. Zu Letzterem bilden sich Circle Pits um zuvor von Samy ausgewählte „Heldinnen in unserer Mitte“. Eine riesen Gaudi, bei der schon mal der eine oder andere Bierbecher in die Luft fliegt.

Zwischendurch trinkt der Frontmann schon mal ein Augustiner-Bier effektvoll auf Ex, wenn es auch nur eine kleine Flasche ist. Das Publikum prostet metaphorisch und tatsächlich zurück. Wohlsein kann man da nur sagen!

Und die Show der Broilers ist auch wirklich eine Wohltat voller positiver Energie und Empathie.

Zum Ausklang dann wie immer „Don't Stop Believing“ von Journey aus der Konserve. Ein Glück, dass sowohl die Fans als auch die Band nie aufgehört haben an die Broilers zu glauben.

Samys Frage, ob man denn wieder nach München kommen dürfe, kann und muss mit einem klaren und lauten JA beantwortet werden.

Infos zu weiteren Konzerten der Broilers gibt es hier.