Live-Review! NADiA Kossinskaja 5.2. USA-Miami, Adrienne Arsht Center of Performing Arts

Orkanartiger Applaus, Standing Ovations und ein wahrlich verzücktes Publikum: Als NADiA Kossinskaja, ukrainische Gitarrenvirtuosin von Weltrang, am 5.2. die Bühne des Adrienne Arsht Center of Performing Arts in Miami verlies, wo sie mit dem berühmten Miami Symphonic Orchestra aufgetreten war, erlebte sie „Gänsehautschauer am laufenden Band“. „Es war einfach unglaublich“, erinnert sich die in Kiew geborene und seit einigen Jahren im westfälischen Tecklenburg lebende Ausnahmekünstlerin. Und amerikanische Medien wie Musik-Fans waren sich einig: „That was a really outstanding performance“!   

NADiA Kossinskaja

Unter der Leitung des arrivierten Dirigenten Eduardo Marturet lieferte die mehrfach ausgezeichnete Gitarristin den 2400 Zuhörern gleich zwei musikalische Weltpremieren: Zum einen stand die Uraufführung der Komposition „Concerto Romantico“ auf dem Programm, ein Werk für Solo-Gitarre und Symphonieorchester, das von der legendären amerikanischen Komponistin Karen LeFrak extra für sie geschrieben wurde. Zum anderen performte sie das berühmte „Adagio“ von Tomas Albinoni (1671 – 1751) in einer ebenfalls brandneuen Bearbeitung für E-Gitarre und Symphonieorchester. Dass diese Adaption besonders großen Anklang beim Publikum fand, freute NADiA Kossinskaja umso mehr – denn ihr Landsmann, der ukrainische Komponist und Arrangeur Nick Pavlov, hatte dieses Arrangement während eines Bombenangriffs in einem Kiewer Keller erarbeitet. Davon unabhängig gehört „Adagio“ zu den kuriosesten - und zugleich beliebtesten Kompositionen der Klassik: Musikwissenschaftler Remo Giazotto (1910 – 1998) hatte es 1958 aus Fragmenten eines unfertigen Werkes des Venezianers Tomaso Albinoni zusammengefügt.

Beide Werke sollen in den nächsten Monaten aufgenommen werden.    

NADiA Kossinskaja gilt als Ausnahmekünstlerin, deren Virtuosität als ebenso grenzenlos gilt wie ihre stilistische Vielfältigkeit: Die gebürtige Ukrainerin, 2021 als „Künstlerin des Jahres“ ausgezeichnet, hatte bereits mit Größen wie Peter Maffay, Jon Lord oder Sarah Brightman zusammengearbeitet. Als Musikerin bereiste sie bereits 58 Länder und spielte Konzerte in allen wichtigen Konzerthallen: Teatro Colón (Buenos Aires), Radio City Hall (New York), Royal Albert Hall (London), Yokohama Arena (Japan), Gran Teatro Nacional (Lima, Peru), Arena Ciudad de México (Mexico), die Tchaikovsky Hall (Moskau) und jetzt das Arsht Center of Performing Arts in Miami, das zu den größten seiner Art in den USA gehört.

Auch ihre Tonaufnahmen sorgen für viel Furore. So erreichte ihre expressive Version des Piazzolla Klassikers „Oblivion“ mehr als 10 Millionen Digitale Abrufe. Zuletzt wurde sie von ihrem Label 7us music mit gleich zwei Impala Awards ausgezeichnet – einen in Silber und einen in Doppelsilber.

Auch Kult-Regisseur Jeffrey Townsend ließ es sich nicht nehmen und drehte einen Videoclip mit ihr. Und auf TikTok generierten ihre Clips mehr als 28 Millionen Views.

Kein Wunder also, dass NADiA in ihrer ukrainischen Heimat ob ihrer überbordenden künstlerischen Kreativität Kultstatus genießt. Dass die vielschichtige Künstlerin dabei nur schwer einzuordnen ist, nimmt sie billigend in Kauf. „Ich hasse Schubladendenken, liebe Pop genauso wie Klassik, Jazz oder Rock. Ich bin Freigeist und Kosmopolitin“, lacht sie und fährt fort: „Grenzen sind dazu da, um eingerissen zu werden, egal ob stilistisch oder sprachlich“. Das einzige Kriterium, was für sie zählt ist: künstlerische Qualität – ob nun als Gitarristin, Komponistin oder Sängerin. Egal, ob Chanson, Pop oder Klassik. Egal ob auf Deutsch, ukrainisch oder englisch. „Und diese künstlerische Freiheit werde ich nicht auf dem Altar eines eingegrenzten Genre-Denkens opfern“. „In der Tat eine Ausnahmekünstlerin“, meint auch Peter Maffay anerkennend.

Ihr nächstes künstlerisches Projekt widmet sie ihrer Heimat: Am 24. März plant sie eine Benefizveranstaltung in ihrer westfälischen Wahlheimat Tecklenburg: Sämtliche Einnahmen ihres „Concert for Peace“ sollen gespendet werden.

Mehr unter www.kossinskaja.com