SUBSIGNAL

Fans von Subsignal mussten fünf lange Jahre warten, ehe jetzt mit „A Poetry Of Rain“ das 6. Studioalbum der deutsch-niederländischen AOR-Progger endlich in den Regalen steht. Es ist ganz klar das bisher ruhigste und melancholischste Werk des Quintetts, allerdings auch eines der intensivsten. Die Gründe und weitere interessante Details erläutert Gitarrist und Songwriter Markus Steffen im Interview.

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Markus Steffen. Ich kann dazu nur sagen, dass eine Stimmung oder Ausrichtung für jedes Subsignal-Album nicht bewusst passiert, so auch jetzt. Das wird nun auch besonders deutlich, weil einige der neuen Songs schon direkt nach „La Muerta“ entstanden sind, also schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Deshalb möchte ich jetzt auch nicht wieder mit dem leidigen Thema Corona anfangen, denn das hängt jetzt tatsächlich nicht unmittelbar miteinander zusammen. Insgesamt sollte es vielleicht schon so eine Art Gegenpol zu „La Muerta“ werden, allerdings nicht bis ins Detail geplant. Wir sind keine Band, die am Reißbrett ein neues Album entwirft, das würde auch gar nicht funktionieren. Vielleicht liegt es daran, dass wir sehr lange an einem bestimmten Album arbeiten und wenn das abgeschlossen ist, wir mit dem Songwriting am neuen Album beginnen und aus diesem Grund etwas anders machen möchten. Ich denke, dass das alles eher im Unterbewusstsein stattfindet.

musix: Tatsächlich klingt jedes eurer Studioalben total anders, trotzdem unverkennbar nach Subsignal. Dieses ist nun eben sehr melancholisch, sind besonders persönliche Texte mit dabei? Ich denke da etwa an „Sliver (The Sheltered Garden)“.

Markus Steffen: Ok, nicht mehr als bei den vorigen Alben auch. „Sliver“ ist zwar sehr persönlich, aber das gab es vorher auch hin und wieder schon. Das Gros der Songs hat allgemeine Themen und ich finde es irgendwie lustig, dass ausgerechnet der nach dem Titel melancholischste Song, nämlich „Melencolia One“ der musikalisch härteste Track auf dem Album ist. Er ist inspiriert durch einen Kupferstich von Albrecht Dürer, der die Hauptfigur, die personifizierte Melancholie im Fokus hat und die aufgrund der Gegensätzlichkeiten nur schwer deutbar ist.

 

musix: Was mir auffällt, sind die Schlagzeug-Parts von Dirk Brand! So rhythmisch vertrackt und trotzdem jederzeit songdienlich im Bezug zu den wunderschönen Melodien. Vieles erinnert an „The Sea“, einen eurer besten Songs und Live-Standards!

Markus Steffen:  Also grundsätzlich programmiere ich das Schlagzeug beim Songwriting so, wie ich es im Kopf habe. Aber jeder von uns hat seinen eigenen Ansatz, wie er das bei den Aufnahmen umsetzt und eigene Impulse einbringt, was für alle Instrumente gilt. Dirk ist ein genialer Drummer, der sich jedes Mal extrem viel Mühe gibt und der genau weiß, welche Rhythmen zum jeweiligen Song passen. Er hat aber diesmal sehr viel Offensive gezeigt, das ist richtig! Beim Mix wurde das Schlagzeug auch etwas mehr in den Vordergrund gebracht, vielleicht bestärkt das deinen Eindruck auch.

 

musix: Egal, jedenfalls klingt die Platte wie ein Lehrstück für angehende Drummer, ohne dich und die anderen Mitglieder despektierlich behandeln zu wollen! Fünf Jahre seit „La Muerta“ waren für eure Fans aber auch eine lange Zeit.

Markus Steffen: Nun, da war natürlich Corona ein Stückweit der Grund jedoch kamen auch ein paar unvorhergesehene Dinge während der Produktion dazwischen. So musste sich unser Produzent Yogi Lang einer Rücken-OP unterziehen, bei mir sind ein paar private Dinge dazwischengekommen und auch Dirk hatte terminliche Schwierigkeiten, denn er spielt ja nicht nur bei uns. So war es am Ende, wie immer, zeitlich eng!

 

musix: Es wird auch Vinyl von eurer neuen Platte geben, aber wieso zwei Versionen in gelb und grün?

Markus Steffen: Ich denke, dass sich die Fans beide besorgen müssen, damit sie eine Doppel-LP haben. Außerdem klingen beide Farben unterschiedlich! Das eine ist der Yellow-, das andere ist der Green-Mix, haha! Spaß beiseite, da möchten wir ganz einfach den momentanen Vorlieben der Vinyl-Sammler ein wenig entgegenkommen, von denen wir auch reichlich Fans haben.
A POETRY OF RAIN, Soulfood
12.10.-22.10.23, Break Out Promotion

12.10.23 München, Backstage Club
13.10.23 Oberhausen, Zentrum Altenberg
14.10.23 Rüsselsheim, Das Rind
20.10.23 Stuttgart, Club Central
22.10.23 Bremen, Meisenfrei

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